Das Thema automatisiertes Fahren spaltet mit Befürwortern und Skeptikern derzeit die Gesellschaft. Sicher ist: Hochautomatisertes Fahren soll Alltag werden. Mit dem Testfeld Autonomes Fahren werden in Karlsruhe dazu jetzt schon die Weichen für die Mobilität der Zukunft gestellt. Viele große Autohersteller arbeiten derzeit unter Hochdruck an der Entwicklung autonomer Fahrzeuge. So plant beispielsweise BMW den iNext 2021 einzuführen. Dieser soll hochautomatisiert fahren und Stufe 3 und 4 des autonomen Fahrens beherrschen.
Für den Menschen bedeutet automatisiertes Fahren eine Umstellung. Wie wird es sich anfühlen, die Verantwortung plötzlich an ein Fahrzeug abzugeben? Wird es künftig neue Möglichkeiten geben, seine Zeit während einer Autofahrt zu nutzen? Und wie werden diese aussehen? Über Gamification im Bereich Fahrzeug und Verkehrswesen wird Armin Gräter, Bereichsleiter Funktionale Sicherheit bei der BMW Group, auf dem diesjährigen bizplay Gamification Congress sprechen. Das ganztägige Event findet am 18. Oktober in Karlsruhe statt und ist bundesweit eine der wichtigsten Veranstaltungen für die Anwendung spieltypischer Elemente.
Guten Tag Herr Gräter, stellen Sie sich unseren Lesern doch kurz vor: Wer sind Sie und was macht Ihre Arbeit aus?
Mein Name ist Armin Gräter. Ich bin seit rund 30 Jahren für BMW tätig und leite dort aktuell die Fachstrategie Automatisiertes Fahren. Die Fachstrategie beschreibt für BMW die Roadmap, also wann stehen welche Funktionen zur Verfügung. Die Grundlagen der Entwicklung der Fachstrategie werden durch Umfeldanalysen gelegt, das heißt Kundenanalysen, Technologiescreening, Wettbewerbsprognosen und Regulatorikbeobachtung.
Über welche Themen sprechen Sie auf der bizplay?
Auf der bizplay möchte ich zeigen, dass BMW als klassischer Premiumhersteller auch andere Wege gehen kann. Mit Large Scale Scrum zeigen wir unsere Interpretation eines neuen Entwicklungsansatzes für das hochkomplexe „cyber-physische System“ Automobil, genauso wie die neuen Möglichkeiten, die für unsere Kunden entstehen, wenn sie in den vielen langweiligen und herausfordernden Verkehrsbedingungen nicht mehr selbst fahren müssen.
Welchen Einfluss haben Gamification und Gameful Design auf Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur?
Sowohl in der Entwicklung der Technologie, als auch beim Erleben durch den Kunden ist Gamification ein wesentlicher neuer Hebel: Verkehrsszenarien und deren Resimulation sind eine unabdingbare Voraussetzung für die virtuelle Absicherung des Autonomen Fahrens. Die Zeit, die Autofahrer in Staus und Kolonnenverkehr verbringen, wollen sie vornehmlich mit Entspannung und Unterhaltung füllen. In der Kombination von beidem kann Gamification sogar sicherheitswirksam sein, weil sie die Übernahmebereitschaft des Fahrers am Ende eines automatisierten Fahrtabschnitts deutlich erhöhen kann.
Weitere Informationen und Tickets unter www.bizplay.org.
