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Datenschutzerklärungen: Worauf wir uns einlassen

Lesedauer ca. 3 Minuten

Die Stiftung Warentest hat sich die Datenschutzerklärungen von 16 bekannten Internetunternehmen angeschaut, darunter Amazon und Facebook. Das Ergebnis ist erschreckend.

Dass viele Unternehmen es mit dem Datenschutz nicht so genau nehmen, ist eigentlich nicht neu. Wir nehmen diesen Fakt einfach hin und setzen bei der Anmeldung in Online-Shops oder bei Internetdiensten das Häkchen, dass wir die Datenschutzerklärung gelesen haben, ohne es wirklich zu tun. Denn schließlich müssen wir es setzen, um den Dienst nutzen können.

Bei einigen Anbietern kann das laut Stiftung Warentest fatale Folgen haben. Zum Beispiel gibt Spotify Ihre Daten auch an Dienstleister im Ausland weiter, wo Kunden weniger Rechte an ihren personenbezogenen Daten haben und zeichnet auf, ob Sie beim Nutzen still sitzen oder rennen. Microsoft überwacht bei Onlinespielen auf seiner Spielkonsole Xbox One sogar stichprobenartig den Chat und die Gespräche der Spieler. Außerdem erstellt das Unternehmen Verknüpfungen der Daten seiner Dienste und erstellt so umfangreiche Benutzerprofile, die Ihr Verhalten aufzeigen.

Die Dienste sind zwar kostenlos, doch Sie bezahlen die Nutzung mit Ihren Daten. Denn mit Werbung kann das Unternehmen viel verdienen. Allein im vierten Quartal 2015 machte Google damit mehr als 19 Milliarden Dollar Umsatz. Kluge Nutzer streuen aus diesem Grund ihre Daten: Sie wählen für E-Mail, Suchanfragen oder soziale Netzwerke verschiedene Anbieter. Somit hat eine einzelne Firma weniger Wissen.

Worauf sollten Unternehmen bei Ihren Datenschutzerklärungen achten?

Die Stiftung Warentest hat die Datenschutzerklärungen der Unternehmen von zwei Juristen prüfen lassen. Besonderen Wert legten die Tester auf die Fragen welche Daten wie erfasst und wofür genutzt werden und welche Rechte der Kunde eigentlich hat. Das sind gleichzeitig die Fragen, die vom Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz in seiner Mustererklärung für Unternehmen empfohlen werden.

Worauf sollten Verbraucher bei den Datenschutzerklärungen achten?

Verbraucher sollten anfangen, sich wirklich mit dem Text der Datenschutzerklärungen auseinanderzusetzen. Auch wenn ein Dokument manchmal 45 Seiten lang sein kann, geht es hier um deren persönliche Daten, mit denen Unternehmen nicht leichtfertig umgehen sollten.

Die ausführlichen Testergebnisse von Stiftung Warentest können hier nachgelesen werden.

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