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Ein Ladengeschäft öffnet sich nicht von heute auf morgen. Oder etwa doch? Vier Gründer aus Karlsruhe haben mit store2be eine Plattform für die Vermietung von Flächen in bereits laufenden Läden und Geschäften geschaffen.

Neue Marken haben es sehr schwer, und es bedarf viel Vorbereitung, bis der erste eigene Laden oder eine Verkaufsfläche eingerichtet und nutzbar ist. Auch dauert es seine Zeit, bis die ersten Kunden vorbeikommen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Räume wie bei einem Pop-up-Store auf Zeit oder langfristig gemietet werden. Um das alles zu beschleunigen haben sich vier junge Männer aus Karlsruhe im Sommer 2015 zusammengeschlossen und store2be ins Leben gerufen – eine Plattform für die Vermietung von Flächen in bereits laufenden Läden und Geschäften.

Offline ist unabdingbarer Teil der Strategie

Über die Webseite können sich nun junge Unternehmen, die einen Platz zum Verkaufen ihrer Produkte suchen, eine Fläche zum Beispiel in einem gut besuchten Einkaufszentrum mieten. „Wir haben alle schon in Online-Startups gearbeitet“, sagt Sven Wissebach, Mitgründer und Geschäftsführer von store2be. „Da haben wir gemerkt, dass Offline-Marketing trotz des Drängens in die Online-Welt ein unabdingbarer Teil einer umfassenden Markenstrategie ist. Da Online-Unternehmen jedoch keinen einfachen Zugang zu Offline-Flächen mit garantierter Kundenfrequenz und direktem Kundenaustausch haben, kam die Idee zu store2be.“

Geschäfte-Macher: Die vier Gründer von store2be aus Karlsruhe (Bild: store2be)
Geschäfte-Macher: Peter Gundel, Marlon Braumann, Emil Kabisch und Sven Wissebach (Bild: store2be)

Jede Seite kann von der Idee des Unternehmens profitieren. Die Inhaber der Verkaufsflächen – beispielsweise Einkaufszentren oder Einzelhändler – erzielen durch die Plattform zusätzliche Mieteinnahmen, lernen neue spannende Produkte und Marken kennen (welche sie gegebenenfalls langfristig ins eigene Sortiment aufnehmen können) und profitieren von neuer Kundschaft, die durch das mietende Unternehmen auf die Fläche gebracht wird. Unternehmen, die wiederum die Fläche mieten, ziehen ihren Nutzen aus der bestehenden Infrastruktur und der garantierten Kundenfrequenz. Dazu kommen noch die Endkunden, die durch die jungen und aufstrebenden Marken neue Produkte präsentiert bekommen und im ständigen Wechsel immer Neues entdecken können.

Zusatzleistungen mit wenigen Klicks

Um die Mietanfragen besonders einfach zu halten, hat store2be eine kostenfreie Software entwickelt, die es den Flächeninhabern erlaubt, schnell auf Buchungsanfragen zu reagieren. Außerdem können Mieter einer Fläche mit wenigen Klicks Zusatzleistungen wie modulare Standbaulösungen, Promotion-Personal oder mobile Bezahlsysteme hinzubuchen. Diese One-Stop-Lösung verringert den Aufwand für den Offline-Auftritt noch einmal stark.

„Der nächste große Meilenstein wird das Erschließen von neue Flächentypen sein. Bisher haben wir Flächen in Shopping-Centern, Concept Stores und Fitnessstudios“, so Wissebach. Es gäbe aber noch viele andere Bereiche, die sie auf store2be integrieren wollen, wie zum Beispiel Möbelhäuser, Lebensmitteleinzelhändler, Bahnhöfe, Flughäfen, Kinos und viele mehr. Auch Flächen auf Festivals und Events könnten langfristig sehr interessant sein, da sich dort immer eine recht klar definierbare Zielgruppe befinde. Um die gesetzten Ziele zu erreichen, plant das Startup, das mit seiner Sharing-Economy-Idee beim Wettbewerb ShareBW ausgezeichnet wurde, eine erste Seed-Finanzierungsrunde. „Damit können wir unser Team gezielt durch erstes Wachstumskapital erweitern.“