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2016 waren es 6,5 Millionen Nutzer, 2018 schon 14,6 Millionen und bis 2020 soll sich die Anzahl der weltweiten Virtual-Reality-Nutzer statistisch gesehen auf 24,4 Millionen erhöhen.

Der Schwerpunkt der Nutzung von Virtual Reality (VR) hat sich in den letzten Jahren deutlich verschoben. Wenn die Hauptzielgruppe zu Anfang Gamer und Spielkonsolenbegeisterte waren, rücken jetzt Unternehmen und damit die allgemeine Wirtschaft in den Fokus. In Unternehmen findet Virtual Reality seine Anwendung vorwiegend in drei Bereichen: im direkten Kundenkontakt, mit Mitarbeitern, bei der Produktentwicklung.

Kundenkontakt

Der erste Anwendungspunkt von VR findet sich noch vor dem tatsächlichen Kundenkontakt, denn allein das Angebot der Technologie stellt einen Anzugsmagneten für Kunden dar. Es ist statistisch belegt, dass sich ein Interessierter in dieser Branche eher einem Unternehmen mit neuen Technologien zuwendet, als einem mit herkömmlichen Mitteln. Hat sich der Kunde dann für ein VR nutzendes Unternehmen entschieden, eröffnen sich viele neue Möglichkeiten. Meetings können trotz geographischer Entfernung „persönlich“ abgehalten werden, man sitzt zusammen im virtuellen Raum am Tisch, kann Augenkontakt aufnehmen und Präsenz zeigen. Außerdem sind virtuelle Meetings wegen ihrer räumlichen Unabhängigkeit deutlich kostengünstiger als ein Vor-Ort-Treffen, denn im Schnitt verursacht jeder Deutsche im Jahr 1.100 € Reisekosten, die durch VR nicht mehr anfallen. Dies wird durch die stereoskopische Projektion ermöglicht, die die dreidimensionale Darstellung erst zu der virtuellen Darstellung macht. Durch haptische Sensoren in Datenhandschuhen und –helmen können Bewegungen des Benutzers in der virtuellen Welt dargestellt werden.

Neuerdings findet VR auch in der Architekturbranche eine sehr gewinnbringende Anwendung, denn der Architekt plant beispielsweise ein Haus, setzt es in der virtuellen Wirklichkeit um und kann dem potenziellen Käufer eine Hausführung geben, bevor auch nur der Bauplatz dafür abgesteckt wurde. Nachträgliche Kundenwünsche sind problemlos umsetzbar, sodass die Kundenzufriedenheit stetig steigt. In diesem Zuge erhöht sich auch die Wahrscheinlichkeit der letztendlichen positiven Kaufentscheidung, denn der Kunde kann durch die Möglichkeit der vorherigen Ansicht eine emotionale Bindung zu dem Produkt herstellen und fühlt sich somit automatisch auch dem Unternehmen stärker verbunden. Der Umsatz des Unternehmens steigt.

Mitarbeiter

Auch intern kann mit VR finanziell gespart werden, denn ähnlich wie Meetings können auch Fortbildungen oder Trainingscenter für Mitarbeiter im virtuellen Raum stattfinden, sodass keinerlei Reise-/Anfahrtskosten entstehen. Besonders im industriellen Sektor ist Virtual Reality ungemein wichtig, da die Fachkräfte noch während der Produktion der Maschine deren Bedienung aneignen und sich mit dem gesamten Gerät und seinem Ablauf auseinandersetzen können. So wird sowohl Zeit gespart bei der Einführung der neuen Maschine, als auch Unfälle in der Anwendung verhindert. Darüber hinaus hat sich VR als nützlich in der Lagerlogistik erwiesen, da durch die erweiterte Perspektive die einzelnen Objekte nicht mehr verloren gehen können.

Produktentwicklung

Im Bereich der Produkte geht es sowohl um deren Produktion, als auch um deren Entwicklung. Während der Herstellung können Fehler durch die Möglichkeit der allgegenwärtigen Überwachung so vermieden werden, dass die Fehlerquote hier gegen Null läuft. Bei der Produktentwicklung entsteht durch VR die Option ein Brainstorming zum Beispiel in einer virtuellen Werkstatt stattfinden zu lassen, in der praktische Ideen direkt ausprobiert werden können und so einer gedanklichen Sackgasse vorgebeugt wird. Auch der immer weiter laufende Boom des Online-Handels bietet Potential für den Einsatz von VR. Der Kunde kann hier sein mögliches Kaufobjekt vor dem Kauf schon anprobieren, falls es sich um Kleidung handelt, oder testen, ob beispielsweise die Größe eines Ersatzteils mit dem Original übereinstimmt. Kurz, es wird Geld und Retourenaufwand für den Verkäufer und Käufer gespart. Eine klassische Win-Win-Situation.

Fazit

Virtual Reality schafft eine scheinbare Welt, die aufgrund ihrer computergrafischen Simulation, entsprechenden Softwares und Datenbanken und haptischen Sensoren in Datenkleidungselementen die Zukunft wirtschaftlicher Unternehmen repräsentiert. In den nächsten Jahren wird die Nachfrage nach VR so steigen, dass sie bald selbstverständlich Teil des Arbeitsalltags sein wird.