Mit 17 Jahren gründete Florian Scherl sein Startup FAST AI Movies, während er noch die Schulbank drückte. Heute, nur wenige Jahre später, hat er ein wachsendes Unternehmen aufgebaut, das Kunden wie den Sparkassenverband Bayern und öffentliche Verwaltungen betreut. Im CyberLab Accelerator legte er den Grundstein für sein Geschäftsmodell – und jetzt zeigt sich, wie weit er mit seiner Vision gekommen ist. Im Interview mit Ariane Lindemann spricht Florian über die Herausforderungen, die Wendepunkte und seine Pläne für die Zukunft, während er und sein Team weiterhin die Grenzen des Machbaren ausloten.
FAST AI Movies ist auf Erfolgskurs. Was macht ihr mit KI?
Wir erstellen automatisierte Erklärvideos mithilfe von Künstlicher Intelligenz. Unternehmen können einfach Dokumente wie PDF-Dateien oder stichpunktartige Inhalte hochladen, und unsere Software wandelt diese in voll animierte Erklärvideos um. Dabei generiert die KI nicht nur den Sprechertext, sondern auch passende Visualisierungen wie Diagramme und Piktogramme. Das Ergebnis sind maßgeschneiderte Schulungsvideos, die ohne großen Aufwand in Lernmanagementsysteme integriert oder intern verwendet werden können. So erleichtern wir es unseren Kund:innen, komplexe Inhalte effizient und ansprechend zu vermitteln.
Du warst gerade mal 17 Jahre alt, als du dein Startup gegründet hast. Wie fühlt es sich an, jetzt mit einem wachsenden Team und etablierten Kund:innen zusammenzuarbeiten?
Es ist eine unglaublich spannende Reise gewesen. Mittlerweile haben wir unser Team auf zwei Co-Founder und mehrere Mitarbeitende ausgebaut, darunter Machine Learning Engineers und Vertriebsmitarbeitende. Wir konnten Kunden wie den Sparkassenverband Bayern und verschiedene Landkreise für uns gewinnen. Es ist faszinierend zu sehen, wie sich das Unternehmen entwickelt hat und welche Möglichkeiten sich daraus ergeben haben.
Damals warst du noch alleine unterwegs, wie hat sich die Teamdynamik seitdem verändert?
Wir sind nun zwei Co-Founder, Philipp, mein CTO, und ich. Wir haben es geschafft, ein starkes Team um uns herum aufzubauen. Das ermöglicht es uns, Projekte effektiver umzusetzen und schneller auf Kundenbedürfnisse zu reagieren. Besonders wertvoll ist auch unser Standort im TUM Incubator, wo wir in enger Verbindung zur Technischen Universität München stehen und Talente aus dem Studierendenpool gewinnen können.
Zu Beginn hast du am CyberLab Accelerator in Karlsruhe teilgenommen. Was sind die entscheidenden Learnings, die dir heute noch weiterhelfen?
Die Zeit im CyberLab war unglaublich prägend. Besonders das vertriebliche Mentoring hat mir geholfen, den Sales-Prozess zu strukturieren und auf die nächste Ebene zu heben. Auch der Austausch mit den anderen Startups und die kontinuierliche Unterstützung durch die Mentoren haben mich enorm weitergebracht. Es ist entscheidend, früh ein starkes Netzwerk aufzubauen und von erfahrenen Gründer:innen zu lernen.
Ein Blick zurück: Was würdest du anderen jungen Gründer:innen mit auf den Weg geben?
Ganz klar: Sprecht frühzeitig mit eurer Zielgruppe! Es ist so wichtig, direktes Feedback von potenziellen Kund:innen zu bekommen und eure Entwicklung daran auszurichten. Entwickelt nur das, was der Markt wirklich braucht und wofür Kund:innen auch bereit sind zu zahlen. Wir haben das am eigenen Leib erfahren müssen und viel gelernt. Es spart unglaublich viel Zeit und Ressourcen, wenn man diesen Rat von Anfang an beherzigt.
Eure KI-gestützte Software ist mittlerweile recht etabliert. Wie geht es weiter?
Wir planen, unser Produkt weiter zu skalieren und noch mehr auf Kundenfeedback einzugehen. Die Erweiterung unseres Angebots um neue Features und die Integration in bestehende Lernmanagementsysteme sind für uns die nächsten großen Schritte. Außerdem möchten wir unseren Stimmenpool erweitern und den Fokus auf die Optimierung der visuell ansprechenden und automatisierten Inhalte legen. Der Bedarf an maßgeschneiderten, kostengünstigen Schulungsvideos ist riesig, und wir möchten hier weiterwachsen.
Möchtest du zum Schluss noch was loswerden?
Ja, an alle jungen Gründer:innen: Habt keine Angst vor Rückschlägen. Lernt aus euren Fehlern und entwickelt eure Ideen immer mit der Zielgruppe im Fokus weiter. Erfolg bedeutet nicht, nie zu scheitern, sondern aus Rückschlägen stärker hervorzugehen. Und wenn ihr Unterstützung braucht, nutzt Programme wie den CyberLab Accelerator – sie können einen riesigen Unterschied machen!
Hier könnt ihr nachlesen, wie Florian in der Schulzeit sein Startup gründete.
Dieser Artikel wurde in Kooperation mit dem CyberLab Karlsruhe erstellt. Das CyberLab ist die zentrale Anlaufstelle für Startups und Gründungsinteressierte im IT-Bereich.
Bist du auch gerade dabei, dein eigenes Unternehmen zu gründen und brauchst Starthilfe oder Gründungsberatung? Das CyberLab hilft dir gerne weiter. Hier findest du alle wichtigen Infos.