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Cybersicherheit: Maßnahmen gegen Cyberangriffe

Cybersicherheit
Lesedauer ca. 4 Minuten

Kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) geraten immer häufiger ins Visier von Cyberkriminellen. Die Gründe sind vielfältig: Sie verfügen oft nicht über die Ressourcen großer Konzerne, um umfassende Sicherheitsmaßnahmen umzusetzen, und werden deshalb als „leichte Beute“ betrachtet. Doch die Folgen von Cyberangriffen können existenzbedrohend sein. Laut Bitkom verursachten Cyberattacken 2023 allein in Deutschland einen Schaden von 148 Milliarden Euro. Der Anstieg von Erpressungen durch gestohlene oder verschlüsselte Daten um über 50 Prozent zeigt, wie wichtig es ist, dass KMUs Maßnahmen ergreifen, um ihre Systeme und Daten zu schützen. Dabei müssen Sicherheitslösungen nicht teuer oder kompliziert sein. Es gibt zahlreiche praktische Ansätze, die KMUs mit überschaubarem Aufwand umsetzen können, um ihre IT-Sicherheit zu stärken.

Staatliche Initiativen für Cybersicherheit

In Deutschland gibt es mehrere Programme und Plattformen, die KMUs unterstützen, ihre IT-Sicherheit zu verbessern. Hier sind einige zentrale Initiativen:

Der Nationaler Cyber-Sicherheitsrat (NCSR) ist das strategische Beratergremium der Bundesregierung für Cyber-Sicherheit. Unter dem Vorsitz des Beauftragten für Informationstechnik (BfIT) koordiniert der NCSR die Zusammenarbeit zwischen Staat und Wirtschaft. Ziel ist es, langfristige Trends und Handlungsnotwendigkeiten zu identifizieren und Lösungen für eine sichere digitale Infrastruktur zu entwickeln.

Die Allianz für Cyber-Sicherheit (ACS) wurde vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und dem Branchenverband Bitkom gegründet. Sie bietet KMUs eine Plattform für den Austausch über Cyber-Sicherheit, Schulungen und aktuelle Warnmeldungen. Derzeit sind mehr als 3.800 Unternehmen und zahlreiche Partner und Multiplikatoren Teil dieser Initiative.

Die öffentlich-private UP KRITIS-Kooperation fokussiert sich auf die Sicherheit Kritischer Infrastrukturen (KRITIS). Auch kleinere Betreiber ohne gesetzliche Verpflichtung können teilnehmen und erhalten Zugang zu Sicherheitsinformationen und Warnmeldungen. UP KRITIS stärkt die Resilienz gegenüber IT-Bedrohungen und fördert die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Behörden.

Das Nationales Koordinierungszentrum für Cybersicherheit (NKCS) ist Teil eines EU-weiten Netzwerks und arbeitet daran, Forschung und Entwicklung im Bereich Cybersicherheit zu fördern. Es bündelt Investitionen in neue Technologien und unterstützt Unternehmen dabei, den aktuellen Bedrohungen voraus zu sein.

Die Plattform Initiative Wirtschaftsschutz bringt Behörden und Wirtschaftsverbände zusammen, um Wirtschaftsspionage und Cyberkriminalität abzuwehren. Ziel ist es, KMUs durch gezielte Maßnahmen vor Angriffen zu schützen. Die Initiative stellt Leitfäden und Ansprechpartner zur Verfügung.

Deutschland sicher im Netz (DsiN): Seit 2006 bietet der Verein KMUs und Verbraucher:innen Unterstützung im sicheren Umgang mit digitalen Technologien. Mit Angeboten wie dem DsiN-Digitalführerschein (DiFü) fördert er die digitale Kompetenz und vermittelt praktische Sicherheitskenntnisse.

Praktische Maßnahmen

Neben der Nutzung staatlicher Angebote kann man als KMU selbst eine Menge tun, um die Cybersicherheit zu verbessern. Hier sind einige kostengünstige und schnell umsetzbare Maßnahmen:

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Mit diesen einfachen Maßnahmen lässt sich die Sicherheitslage eines Unternehmens deutlich verbessern und potenzielle Schäden durch Cyberangriffe reduzieren.

Fazit

Cybersicherheit ist für KMUs nicht nur ein Schutz vor Angriffen, sondern ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Mit staatlichen Initiativen wie dem Nationalen Cyber-Sicherheitsrat oder der Allianz für Cyber-Sicherheit und einfachen, umsetzbaren Maßnahmen können Unternehmen ihre digitale Sicherheit deutlich erhöhen. Jede verstärkte Sicherheitsmaßnahme schützt nicht nur das Unternehmen, sondern stärkt auch das Vertrauen der Kundschaft und Partner:innen.

 

Branchenzentriert qualifizieren

Im Rahmen des Aufrufs „Branchenzentriert qualifizieren – Zukunft sichern“ wird durch das ESF-Plus Projekt „Branchen-Quali-Digital“ die IKT Branche in Baden-Württemberg durch branchenzentrierte Qualifizierung zukunftsfähig aufgestellt, damit sie Treiber von Innovation und gesamtwirtschaftlichem Wachstum in nahezu allen anderen Wirtschaftsbereichen bleibt.

Kofinanziert vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Landes Baden-Württemberg.

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