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Auf dem „Digitalgipfel 2018 – Wirtschaft 4.0 BW“ wurde am Montag unter anderem der „Monitoring-Report – Wirtschaft DIGITAL Baden-Württemberg“ vorgestellt. Die Studie gibt spannende Einblicke in die Digitalisierung der gewerblichen Wirtschaft im Südwesten.

Auf 96 Seiten beleuchtet der vom Wirtschaftsministerium beim Marktforschungsinstitut Kantar TNS und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim (ZEW) in Auftrag gegebene Monitoring-Report die Digitalisierung der Wirtschaft in Baden-Württemberg – und zeichnet ein durchaus positives Bild: mit 55 von insgesamt 100 möglichen Punkten ist die Digitalisierung im Südwestern etwas weiter fortgeschritten als im Bundesdurchschnitt (54). Innerhalb der einzelnen Branchen gibt es jedoch deutliche Unterschiede.

Monitoring Report - Übersicht

Digitalisierungstempo im Land ist hoch

Wie bereits erwähnt, lag der Digitalisierungsgrad in Baden-Württemberg im Jahr 2017 bei 55 von einhundert möglichen Punkten. Er soll aber aufgrund des hohen Digitalisierungstempos bis 2022 um vier auf 59 Punkte steigen.

Aktuell sind 24 Prozent der Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft in Baden-Württemberg „hoch“, 51 Prozent „durchschnittlich“ und ein Viertel „niedrig“ digitalisiert. Wenig überraschend: Die Dienstleistungsunternehmen sind mit 57 Indexpunkten im Jahr 2017 deutlich stärker als das verarbeitende Gewerbe mit 44 Indexpunkten digitalisiert. Unterschiede gibt es aber auch bei der Unternehmensgröße: So haben Kleinstunternehmen (0 bis 9 Beschäftigte) einen höheren Digitalisierungsgrad als der Mittelstand (10 bis 249 Beschäftigte) und die Großunternehmen (250 Beschäftigte und mehr).

Monitoring Report - Branchen 2 Monitoring Report - Branchen

Unterteilt man die Unternehmen nach Branchen, gilt die IKT-Branche als digitaler Vorreiter („hoch“ digitalisiert), die wissensintensiven Dienstleister, die Kreativwirtschaft sowie die Finanz- und Versicherungswirtschaft sind „überdurchschnittlich“ stark digitalisiert. Dazu zählt auch der Handel, der ebenfalls knapp über dem durchschnittlichen Digitalisierungsgrad von 55 Punkten liegt.

„Durchschnittlich“ digitalisiert sind der Maschinen- und Fahrzeugbau, Verkehr und Logistik, die Bauwirtschaft, Chemie und Gesundheitsindustrie, das sonstige Verarbeitende Gewerbe und das Gastgewerbe. Schlusslicht ist das Handwerk, das nach wie vor als „niedrig“ digitalisiert eingestuft wird.

Monitoring Report - Überblick

 

IT-Sicherheit spielt eine zentrale Rolle

Unweigerlich mit der Digitalisierung und deren Akzeptanz verbunden ist das Thema IT-Sicherheit. Das macht auch der Monitoring-Report deutlich: 71 Prozent der baden-württembergischen Unternehmen halten die IT-Sicherheit für „äußerst wichtig“ oder „sehr wichtig“. Für 44 Prozent hat sich die Gefahr durch Cyberangriffe in den letzten drei Jahren „stark erhöht“ oder „erhöht“. Im Falle eines Cyberangriffs würden knapp drei Viertel der Unternehmen Hilfe bei privaten Anbietern suchen. Darüber hinaus wünschen sich 81 Prozent der Unternehmen bessere Informationen über die Risiken und möglichen Schutzvorkehrungen.

Monitoring Report - Forderungenv

Handlungsbedarf sehen die Betriebe freilich auch im Bereich des Breitbandausbaus sowie der Förderung der digitalen Bildung in Schule und Beruf.