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Amazon und die auf der Internet-Plattform integrierten Händler dürften auch in Zukunft eine langfristige Beziehung eingehen. So zeigt eine aktuelle Grafik von Afterbuy die Verkaufskraft des Marktplatzes auf. Die wichtigsten Kennzahlen: 488 Millionen Produkte weltweit, 44 Millionen Kunden deutschlandweit und hierzulande fast zwölf Milliarden US-Dollar Umsatz.

Amazon wächst stetig und Deutschland beschreibt gemeinsam mit dem Nachbarn Österreich in Europa die beiden wichtigsten Märkte. Die Schweiz liegt etwas abgeschlagen auf Platz drei und nimmt überraschend eine Nische ein. Was allerdings für sämtliche Marktplätze gilt: Der Löwenanteil des Umsatzes generiert Amazon über seine Händler. Wir sprechen immerhin von über zwei Millionen Händlern, die weltweit satte 45 Prozent des Handelsvolumens ausmachen. Ebenfalls nennenswert; der Rest wird vom Unternehmen mit hauseigenen Artikeln selbst generiert. Weltweit ist die Rede von 107 Milliarden US-Dollar; alleine im dritten Quartal 2016 setzte das Unternehmen 32,7 Milliarden US-Dollar um.

Dank geht an die Kollegen von Afterbuy, die diese aufwendige Grafik erstellt haben.

Amazon in Zahlen - Umsatzgewinne in Milliardenhöhe

Weihnachtsgeschäft bei Amazon die Umsatzstärkste Zeit

Das Weihnachtsgeschäft 2016 dürfte zudem noch höhere Erträge erwirtschaftet haben. „Allein am 14. Dezember 2015 wurden rund 5,4 Millionen Produkte über Amazon.de verkauft – so viele wie nie zuvor in der Geschichte des Unternehmens an einem Tag. Amazon.com verschickte mit dem kostenlosen Premiumversand Prime in der Weihnachtssaison 2015 über 200 Millionen Artikel zusätzlich“ so Statista. Die dazugehörige Grafik zeigt auf: Amazon erwirtschaftet in der Regel von Oktober bis Dezember rund 33 Prozent seines Jahresumsatzes. In den USA plante der Riese daher 2016 sogar mit über 100.000 zusätzlichen Arbeitskräften.

Amazon und das Weihnachtsgeschäft: Milliardengewinne sprechen für sich.
Der Aufwand ist enorm und nicht immer frei von Kritik. Alleine für das Weihnachtsgeschäft stellt das Unternehmen in Deutschland jährlich tausende Saisonarbeitskräfte ein, um das zusätzliche Arbeitspensum bewältigen zu können. Zuletzt hagelte es Kritik, weil die Zeitarbeiter nicht den Mindestlohn erhielten und nicht vergütete Mehrarbeit vollrichteten. Der E-Commerce-Marktführer reagierte und verspricht auf den eigenen Seiten einen Stundenlohn von mindestens zehn Euro brutto. Sogar Zusatzleistungen werden erwähnt.

109 Logistik-Zentren und 20 Flugzeuge

Aber zurück zu den Zahlen. Das US-Unternehmen zählt derzeit 300 aktive Kunden-Accounts. Dabei werden unglaubliche 25 Prozent der Logins beziehungsweise Bezahlvorgängen über mobile Endgeräte wie Smartphone und Tablet getätigt.

Aber auch die Logistik kann sich sehen lassen. So betreibt das Onlinehaus alleine in Deutschland neun Logistik-Zentren. Insgesamt sind in der EU 31 Distributionszentren am Amazon-System angeschlossen; weltweit sind es gar 109. Damit die Ware auch in Übersee schnell verschickt werden kann, mietet das Unternehmen insgesamt 20 Flugzeuge.

Betrachtet man das Unternehmen Amazon aus der Drohnen-Perspektive, hat der Konzern alles richtig gemacht. Jahrelang schrieb er rote Zahlen, erst kürzlich wurde aus Verlust ein Gewinn. Amazon schafft das, was speziell von vielen Händlern noch verteufelt wird. Bei diesen Zahlen wird allerdings klar; wer als Händler nicht auf den US-Marktplatz oder ähnliches (Zalando) setzt, wird es in Zukunft im Onlinehandel schwer haben. Wie wichtig Amazon für die Händler ist, zeigt auch der Vergleich Google vs. Amazon. In Sachen Produktsuche agiert der eigentliche Suchmaschinenprimus lediglich als Statist.