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Viele Unternehmen kämpfen mit einer über Jahre gewachsenen IT-Landschaft aus Dutzenden spezialisierten Tools. Sie wollen digitaler werden, doch jede neue Lösung bringt neue Schnittstellen und Risiken. Konsolidierte Plattformlösungen können helfen, Ordnung und Effizienz zu schaffen – ohne dass Unternehmen sich einem Anbieter vollständig ausliefern müssen.

Digitalisierung soll Prozesse beschleunigen, Kosten senken und Kund:innen begeistern. In der Realität führt sie jedoch oft zu wachsender Komplexität. In vielen Unternehmen sind fragmentierte Systeme entstanden: ein Tool für Identitätsmanagement, eines für (interne) Kommunikation, für digitale Signaturen, dazu HR-, CRM- und Projektplattformen und vieles mehr. Dieser Tool-Flickenteppich schafft Silos. Und das ist nicht nur schlecht für die Effizienz, sondern auch für die Sicherheit.

Mitarbeitende müssen mit Medienbrüchen und zig verschiedenen Logins zurechtkommen. IT-Abteilungen müssen Compliance-Anforderungen auf verschiedenen Systemen erfüllen, Berechtigungen doppelt verwalten und Schnittstellen pflegen. Jedes neue Tool ist dabei ein potenzielles Einfallstor für Cyberangriffe. Hinzu kommt der Fachkräftemangel: Unternehmen jeder Größe haben Schwierigkeiten, genügend Expert:innen zu finden, um die Komplexität der IT-Umgebung beherrschbar zu halten.

So wächst der Wunsch nach Vereinfachung. Gleichzeitig fürchten viele Unternehmen, durch vereinheitlichte Strukturen noch abhängiger zu werden – von einzelnen globalen Cloud- oder Software-Anbietern, die nicht nach europäischen Datenschutz- und Sicherheitsrichtlinien handeln. Der Spagat zwischen Effizienz, Compliance und Unabhängigkeit wird zur strategischen Kernfrage der Digitalisierung.

Die Lösung: Integration statt Isolation

Eine zentrale Enterprise-Plattform kann diesen scheinbaren Widerspruch auflösen – indem sie verschiedenste Teilaspekte und Prozesse miteinander verbindet. Statt Anwendungen nebeneinander zu betreiben, bringt sie alle zusammen. So werden Identitäten, Kommunikation, Dokumente und Freigaben in einer gemeinsamen Struktur orchestriert. Das Ergebnis ist ein durchgängiger, verbindlicher Datenfluss über den gesamten digitalen Lifecycle. Von jedem Login bis zum Logout, vom Onboarding bis zum Offboarding. Alle Mitarbeitenden erhalten dabei jeweils eine digitale Identität, die jede ihrer Aktionen verifiziert. So können sie beispielsweise wichtige Dokumente rechtssicher unterschreiben und sich bei sämtlichen unternehmensweiten Tools sicher anmelden – und das alles mit nur einem Zugang und ohne sich verschiedenste Passwörter merken zu müssen.

Zentralisierung darf aber kein Selbstzweck sein. Die Architektur der Plattform entscheidet, ob sie Effizienz, Sicherheit und Vertrauen schafft. Sie muss modular, interoperabel und API-first aufgebaut sein. Das bedeutet: Die Plattform lässt sich leicht mit bestehenden Systemen verbinden und unterstützt gängige Protokolle für Authentifizierung, Datenformate und Workflows. Dadurch entsteht eine flexible Basis, die IT-Strukturen integriert, statt sie zu ersetzen. Unternehmen können Prozesse vereinheitlichen und besser steuern, behalten aber ihre digitale Souveränität und die Kontrolle über ihre Daten.

Effizienz und Komfort ohne Abstriche

Eine solche All-in-One-Lösung reduziert die Reibungsverluste im Unternehmen. Wenn sich alle digitalen Workflows über eine gemeinsame Ebene orchestrieren lassen, sinkt der organisatorische Aufwand deutlich. Mitarbeitende, Partner und Dienstleister bewegen sich in einem durchgängigen digitalen Raum mit gemeinsamer Datenbasis. Diese Transparenz spart Zeit, reduziert die Fehleranfälligkeit und vereinfacht Entscheidungen.

Bei ihrer täglichen Arbeit profitieren Mitarbeitende von nahtlosen, komfortablen Abläufen. Die Effizienz beginnt schon beim Onboarding. Die IT muss nicht mehr manuell Zugänge für sämtliche Anwendungen vergeben. Die Berechtigungen werden stattdessen innerhalb von Minuten zentralisiert erteilt. Und bei Bedarf auch wieder automatisiert entzogen, etwa bei internen Jobwechseln oder dem Ausscheiden von Angestellten.

Gründer:innen profitieren doppelt

Gerade für Startups und junge Unternehmen können zentrale Plattformansätze der entscheidende Schritt zur Konkurrenzfähigkeit sein. Sie müssen nicht bei null beginnen, sondern können auf vorhandene, geprüfte Infrastruktur aufsetzen. Funktionen wie Identitätsmanagement, Signaturen, Genehmigungsprozesse oder sichere Kommunikation sind sofort verfügbar – ohne eigene Entwicklungsarbeit und ohne spezialisiertes Security-Know-how.

Das reduziert Kosten und Zeitaufwand erheblich. Statt Monate in den Aufbau einer sicheren IT-Architektur zu investieren, können Gründer:innen ihre Energie auf das konzentrieren, was wirklich zählt: das eigene Produkt.

Sicherheit und Compliance als integrierte Basis

Sicherheit und Datenschutz sind längst Grundvoraussetzungen für Vertrauen und geschäftlichen Erfolg. Viele Unternehmer:innen wissen das – und fürchten zugleich den Aufwand, der damit verbunden ist. Eine zentrale Plattform nimmt ihnen diese Last ab, indem sie Sicherheits- und Compliance-Funktionen bereits in die Architektur integriert.

Automatische Audit-Trails, rollenbasierte Zugriffskontrolle, Verschlüsselung und revisionssichere Signaturen sind dann kein Zusatzmodul, sondern Teil des Gesamtsystems. Unternehmen – egal welcher Größe – können so regulatorische Anforderungen wie DSGVO, eIDAS oder DORA erfüllen, und brauchen dafür nicht einmal eine eigene Sicherheitsabteilung.

Die Plattformlösung ermöglicht es, Policies zentral zu definieren und automatisch durchzusetzen. Zu jeder Zeit ist klar, wer auf welches Gerät unter welchen Bedingungen zugreifen darf. Das Ergebnis: eine einzige verlässliche Informationsquelle statt verschiedenen Systemen mit jeweils eigenen Schwachstellen. Nach dem Zero-Trust-Prinzip sollte dabei jede Aktion und jede:r Nutzer:in kontinuierlich und in Echtzeit verifiziert werden. Nur so wird maximale Sicherheit garantiert und die Plattform wird nicht selbst zum Single Point of Failure.

Fazit: Weniger Komplexität, mehr Gestaltungsfreiheit

Die digitale Zukunft gehört den Unternehmen, die ihre Strukturen vereinfachen, ohne Kontrolle aus der Hand zu geben. Integrierte Enterprise-Plattformen machen das möglich: Sie bündeln Prozesse, Daten und Sicherheitsfunktionen an einem Ort und machen sie dadurch besser beherrschbar. Gleichzeitig garantieren sie Flexibilität und Skalierbarkeit für individuelle Anforderungen. Jedes Unternehmen kann beispielsweise über die Plattform seine eigene sichere Kommunikationsinfrastruktur aufbauen, damit sensible Informationen intern und geschützt bleiben.