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Cyber-Versicherungen werden immer wichtiger – aber wie finden Versicherer eigentlich heraus, wie gut ein Unternehmen gegen Hacker geschützt ist? Das Startup VYNTA aus Stuttgart hat dafür eine clevere Lösung entwickelt: Es prüft automatisch, wie angreifbar ein Unternehmen ist, und liefert so eine fundierte Grundlage für Versicherungen. Im Interview beantwortet Co-Founder Oliver Urlauber unsere zehn GründerView-Fragen.

Euer Startup in einem Tweet?

VYNTA ermittelt für Cyber-Versicherungsunternehmen die Angriffsfläche von Unternehmen, um das Versicherungsrisiko zu bewerten und die Unternehmen besser vor Cyber-Angriffen zu schützen.

Wie ist eure Geschäftsidee entstanden; was war der initiale Funke?

Während mein Co-Founder seit über 20 Jahren im Thema IT-Security und Penetration Testing erfolgreich ist, begleite und berate ich seit mehr als zwei Dekaden Versicherungsunternehmen im Thema Digitalisierung durch Softwarelösungen und dabei ist mir der manuelle und ineffiziente Prozess zur Erlangung einer Cyber-Versicherung aufgefallen. Mein erster Gedanke: das geht doch besser und einfacher.

Wie groß ist euer Team, wer gehört dazu und wie habt ihr euch gefunden?

Andreas und ich kennen uns seit Kindheitstagen und wir sind gegenseitige Trauzeugen. Unser Plan war schon lange „was gemeinsam zu machen“ wenn es einen spannenden Bereich gibt in dem wir uns ergänzen. Mit VYNTA und dem Thema Cyber-Risikobewertung ist das ein ideales Spielfeld für uns.

Wer profitiert von eurer Idee und warum?

Der Versicherer erhält belastbare und realistische Risikobewertungen zu einem zu versichernden Risiko, da wir aus „Hacker-Sicht“ an der Tür des zu versichernden Unternehmen stehen, und überprüfen „ob abgeschlossen ist“. Das zu versichernde Unternehmen erhält die VYNTA Ergebnisse vom Versicherer, um sich besser gegen Cyber-Angriffe aufzustellen. Für beide entsteht eine realistische und belastbare Vertragsbasis und da das VYNTA Ergebnis automatisiert erstellt wird, geschieht das ohne Aufwand bei beiden Vertragsparteien. Win-Win für die beteiligten Unternehmen!

Wie sieht euer Arbeitsalltag aus – gibt es überhaupt schon so etwas wie einen „Alltag“?

Tatsächlich nein. Die Aufteilung der Arbeitsbereiche ist zwar sehr klar, aber alles andere ist im Flow und weit weg von einem regelmäßigen Alltag…

Weshalb habt ihr euch für einen Accelerator wie das CyberLab entschieden?

Bezüglich unseres Offerings und im Thema Zielgruppe und Kundenanforderung waren wir schon sehr klar. Allerdings war unser Unterbau noch nicht so weit. Fremdkapital, Gesellschaftsform, etc. und dafür war der Accelerator ideal und eine gute Unterstützung. Wir sitzen in Stuttgart und wollten einen regionalen Bezug im Accelerator nutzen – das hat wunderbar geklappt.

Welches Startup hat euch am meisten begeistert oder inspiriert?

Von wirklich jedem Startup kann man lernen – und wenn es nur ist, wie man es nicht machen möchte. Daher wollen wir unseren eigenen Weg gehen und der ist immer unique.

Was ist der nächste große Schritt?

Von der Verprobung bei aktuellen Interessenten zur langfristigen Kundenbeziehung. Das Interesse an VYNTA ist groß, die Ergebnisse sind top, aber wir brauchen einen langen Atem, da unsere Zielgruppe Versicherer per se eher als Tanker und nicht als Speedboat unterwegs sind…

Über welche Stolpersteine musstet ihr während der Gründung steigen?

Klingt abgedroschen, aber Bürokratie ist schon ein Thema, welches ein Startup mehr beschäftigt, als einem lieb ist – aber gehört eben auch dazu.

Habt ihr einen Rat oder Tipp an andere Gründer:innen?

Input von vielen Seiten ist gut, aber folgt eurer eigenen Überzeugung.