VEEMA ist die erste hybride Coaching-Plattform, die Körper und Geist zusammenbringt. Durch die Kombination von wissenschaftlich fundierten Trainingsmethoden und mentalem Coaching bietet das Startup ein hybrides, maßgeschneidertes Erlebnis. Im Interview sprachen wir mit Frédéric Martinez von VEEMA und stellten ihm die bekannten zehn GründerView-Fragen.
Euer Startup in einem Tweet?
VEEMA ist die erste hybride Coaching-Plattform, die Körper und Geist zusammenbringt – mit KI, individueller Planung und echter menschlicher Begleitung durch Psycholog:innen, Coaches und Trainer:innen. Unsere Vision: We strive for a world where everybody feels at home in their body and mind.
Wie ist eure Geschäftsidee entstanden; was war der initiale Funke?
Der Auslöser war ein Satz, den eine Profi-Triathletin nach einem Coaching sagte:
„Heute kann ich nicht trainieren.“ Da wurde uns klar: Mentale Begleitung und körperliches Training müssen systematisch zusammengedacht werden. Gleichzeitig stellte Christian, unser CTO und Sportwissenschaftler, fest: Bestehende Trainingsplattformen sind zu eindimensional und decken die Bedarfe nicht umfassend professionell ab. Sie fokussieren v.a. nur auf den physischen Output – nicht auf das, was im Kopf passiert.
Diese beiden Erfahrungen führten zu einer klaren Erkenntnis: Was im Profisport immer mehr kombiniert wird – Coaching für Körper und Geist – muss endlich digital, ganzheitlich und zugänglich für alle sein.
So wurde VEEMA geboren.
Wie groß ist euer Team, wer gehört dazu und wie habt ihr euch gefunden?
Wir sind drei Gründer:innen mit einer gemeinsamen Leidenschaft für Ausdauersport, Wissenschaft und Technologie:
Kirsten – promovierte Psychologin, Sportwissenschaftlerin und Coach
Christian – Sportwissenschaftler, Informatiker und langjähriger Profi-Trainer
Fred – diplomierter Betriebswirt, Vertriebs- und Marketing-Experte und ebenfalls Coach
Zur Unterstützung haben wir kürzlich Lukas als Associate Trainer ins Team geholt, der uns operativ in der Trainingsplanung und im Athlet:innen-Management verstärkt.
Kennengelernt haben wir uns durch den Sport vor mehr als zehn Jahren – als Athlet:innen, Trainer:innen und seither auch Freund:innen. Heute verbinden wir unsere Kompetenzen, um etwas Neues zu schaffen: eine Plattform, die Körper und Geist nicht nur zusammen-, sondern weiterbringt.
Wer profitiert von eurer Idee und warum?
VEEMA richtet sich an ambitionierte Sportler:innen, Trainer:innen und Coaches – aber auch an Menschen in anspruchsvollen Berufen wie Polizei, Feuerwehr oder Bundeswehr.
Und ganz besonders an Führungskräfte, die neben einem intensiven Job auch sportliche Höchstleistungen erbringen wollen – etwa einen Marathon oder Ironman.
Denn unsere Coaching-Methode ist nicht nur im Sport, sondern auch im unternehmerischen Kontext erprobt – und hilft dabei, mentale Stärke, körperliche Fitness und echte Work-Life-Balance miteinander in Einklang zu bringen.
Wie sieht euer Arbeitsalltag aus – gibt es überhaupt schon so etwas wie einen „Alltag“?
Unser Alltag ist wie ein Triathlon – mit verschiedenen Disziplinen –bestehend aus unseren Jobs, der Gestaltung von Trainingsplänen, Coachings und natürlich dem Voranbringen unseres Start Ups. Fred, unser CEO, hat kürzlich sogar zusätzlich noch ein Psychologie-Studium aufgenommen.
Alle Gründer:innen arbeiten aktuell noch Vollzeit – mit mehr als 40-Stunden-Wochen. Jede:r von uns betreut weiterhin eigene Athlet:innen und Klient:innen. Wir arbeiten vor allem an den Wochenenden und abends nach agilen Prinzipien. Unser Weekly findet beispielsweise jeden Donnerstag um 21:00 Uhr statt.
Ein geregelter Alltag? Den haben wir noch nicht. Aber unser Drive, unsere Vision und unser Teamgeist geben uns Struktur und Energie. Und falls doch mal eine:r durchhängt, gibt es immer noch zwei andere, die weitermachen.
Weshalb habt ihr euch für einen Accelerator wie das CyberLab entschieden?
Weil wir Tech, Unternehmergeist und Regionalität vereinen – genau wie das CyberLab.
Kirsten ist bereits als CPO in der Stuttgarter Startup-Szene aktiv – bei einem innovativen GreenTech-Unternehmen im Bereich Wasserstoff.
Christian arbeitet u.a. Teilzeit in einem Startup und pendelt zwischen seiner Familie in Deutschland und verschiedenen Trainingscamps für Triathleten in ganz Europa – immer nah dran an den Bedürfnissen unserer Zielgruppe.
Und Fred? Der gebürtige Franzose lebt seit über 25 Jahren in Deutschland – und ist längst ein echter Schwabe – immer am „Schaffe“ mit Vision, Netzwerk und Unternehmergeist.
Das CyberLab ist für uns der ideale Ort, um unsere Tech-Plattform weiterzuentwickeln – und dabei tief die Innovationskraft des Landes zu nutzen, das unser aller Wahlheimat ist.
Welches Startup hat euch am meisten begeistert oder inspiriert?
BetterUp hat uns beeindruckt – vor allem, weil sie früh gezeigt haben, welches Potenzial im digitalen Coaching liegt. Ihr Fokus liegt stark auf B2C und Führungskräften – bei VEEMA denken wir Coaching breiter und persönlicher und natürlich haben wir den sportorientierten Ansatz, der VEEMA besonders macht.
Für mich persönlich (Fred) war vor allem das „Abenteuer“ von Kirsten inspirierend.
Durch ihre Rolle als CPO bei Globe Fuel Cell Systems, einem innovativen GreenTech-Startup im Wasserstoffbereich, konnte ich hautnah miterleben, was es bedeutet, in einem Startup zu leben und zu arbeiten – mit all seinen Höhen, Tiefen und der ständigen Suche nach Lösungen.
Als Ehemann und „Partner in Crime“ haben mich ihr Mut und ihre Leidenschaft, Neues aktiv mitzugestalten, mitgerissen – und letztlich motiviert, selbst mit VEEMA diesen Schritt zu wagen.
Was ist der nächste große Schritt?
Unser nächster Meilenstein ist die Suche nach einem Business Angel, der/die nicht nur finanziell unterstützt, sondern auch strategisch an unsere Vision glaubt – und uns bei der Bewerbung für das Pre-Seed-Programm der L-Bank unterstützt.
Denn mit starken Partner:innen an unserer Seite können wir VEEMA auf die nächste Stufe heben: technisch, finanziell und strukturell.
Parallel dazu finalisieren wir unsere MVP-Phase, vertiefen die Beta-Tests mit Coaches & Athlet:innen und bereiten den Markteintritt vor.
Über welche Stolpersteine musstet ihr während der Gründung steigen?
Die größte Herausforderung war – und ist – den Fokus zu behalten.
Wir stoßen im Radsport aktuell auf enorme Resonanz, weil wir mit jungen Talenten aus Profi-Teams zusammenarbeiten. Gleichzeitig liefern unsere Testnutzer:innen ständig neue Ideen – und manchmal hat auch Christian noch eine Vision obendrauf.
Dazu kommt: Wir wollen so lange wie möglich eigenfinanziert bleiben.
Das gibt uns Freiheit, zwingt uns aber auch immer wieder dazu, Prioritäten zu setzen – und Dinge nicht sofort umzusetzen, obwohl wir es gerne würden.
Unser Learning: Klarheit, Mut zur Entscheidung – und einen Schritt nach dem anderen.
Habt ihr einen Rat oder Tipp an andere Gründer:innen?
Europa braucht Startups – mehr denn je.
Deshalb: Fangt an. Baut. Testet. Lernt.
Sucht euch ein kleines Umfeld aus kritischen, aber wohlwollenden Menschen, die euch ehrlich Feedback geben, euch herausfordern – aber euch nicht bremsen.
Und vor allem:
Fokussiert euch auf euer Produkt.
Nicht auf Perfektion. Nicht auf Labels. Sondern auf echten Mehrwert – für echte Menschen.