Storytelling ist die Kunst, Menschen mit Geschichten zu fesseln, Emotionen zu wecken und Inhalte greifbar zu machen. Genau das erlebten die Teilnehmenden im interaktiven Workshop „Digital Narratives: Storytelling, das rockt!“ mit Anna Glück, Moderatorin und erste Germanys Next Speaker Star. Sie teilte wertvolle Insights darüber, wie Unternehmen Storytelling strategisch einsetzen können, um ihre Botschaften wirksam zu vermitteln.
Die Bedeutung von Storytelling im Business
Der Workshop startete mit einer Frage, die zum Nachdenken anregte: “Welcher Film, welche Serie oder welches Buch beschreibt eure aktuelle Unternehmenssituation?” Diese kreative Methode half den Teilnehmenden, ihre eigenen Geschichten zu reflektieren. Viele wünschten sich klare Umsetzungsstrategien, Werkzeuge und Inspiration für authentisches Storytelling.
Storytelling ist eine Fertigkeit, die durch Übung verbessert wird. Um Aufmerksamkeit zu gewinnen, müssen Geschichten emotional berühren und dabei effektiv strukturiert sein. Verschiedene Methoden wie z.B. Metaphern, Medienkanäle und Tools wie Jetty ermöglichen, dieses Ziel zu erreichen.
Dabei galt als Inspiration die eigene Geschichte der Referentin: vom Leben in einem kleinen Dorf bis zur Auszeichnung als “Germany’s Next Speaker” im Jahr 2021. Diese Reise verglich sie mit dem Film “Plötzlich Prinzessin” – ein unerwarteter Wandel, der durch harte Arbeit und Lernbereitschaft möglich wurde. Authentisches Storytelling speist sich aus eigenen Erfahrungen. Sechs Jahre Weltreise haben die Perspektive geprägt, und diese Erlebnisse werden gezielt in Vorträgen genutzt. Die Kernbotschaft: Storytelling ohne Emotionen funktioniert nicht. Begeisterung ist ansteckend und macht die Geschichte lebendig.
Das WHID-Prinzip und die Kunst des Erzählens
Ein zentrales Prinzip des Storytellings ist das WHID-Prinzip: What’s in it for me? Zuhörende müssen sofort verstehen, warum sie sich für eine Geschichte interessieren sollten. Dabei spielt nicht nur der Inhalt eine Rolle, sondern auch die Art der Präsentation – Stimme, Körpersprache und visuelle Elemente sind entscheidend. Das 7-Schritte-Story-Baukastensystem hilft dazu, eine prägnante Story zu bauen:
- Ziel definieren: Welche Wirkung soll die Geschichte haben?
- Quelle der Story identifizieren: Erlebnisse aus dem Alltag sammeln.
- Rollen bestimmen: Der Kunde ist der Held, das Unternehmen der Mentor.
- Call to Action formulieren: Was sollen die Zuhörenden tun?
- Struktur aufbauen: Eine klare Dramaturgie schaffen.
- Passenden Kanal wählen: Social Media, Vorträge, Webseiten.
- Geschichte verbreiten: Konsistente Nutzung der Story über verschiedene Kanäle.
Fehler vermeiden und Geschichten mit Mehrwert schaffen
Die typischen Fehler im Storytelling muss man nicht aus den Augen verlieren, wie z.B.:
- Fehlendes Ziel der Geschichte
- Zu viele irrelevante Details
- Keine klare Struktur oder fehlender Konflikt
- Geschichten, die nicht den Kunden in den Mittelpunkt stellen
Die wichtigste Erkenntnis: Die Kund:innen interessieren sich für ihre eigene Geschichte, nicht für die des Unternehmens. Erfolgreiches Storytelling stellt die Kund:innen als Held:innen in den Fokus und zeigt, wie das Unternehmen als Mentor zur Problemlösung beiträgt.
Emotionen als Treiber von Entscheidungen
Storytelling lebt von Emotionen, denn sie steuern unsere Entscheidungen. Fakten allein reichen nicht aus. Durch gezielte Metaphern und Vergleiche aus dem Alltag kann ein Aha-Moment erzeugt werden. Ein Beispiel: Wann merken die Kund:innen, dass sich eine Investition gelohnt hat?
- Sie öffnen eine Software und finden sofort, was sie suchen.
- Sie fühlen sich sicher und vorbereitet.
- Sie sparen Zeit und Nerven.
Die Teilnehmenden wurden ermutigt, eine “digitale Story-Bank” zu erstellen und ihre Erlebnisse zu dokumentieren. So entstehen authentische Geschichten, die in verschiedenen Formaten genutzt werden können. Kernsache dabei ist, die Held:innen (Kund:innen) genauer zu beschreiben und deren Probleme zu identifizieren – externe, interne und philosophische Herausforderungen. Kaufentscheidungen sind emotional. Um Vertrauen aufzubauen, müssen Unternehmen durch Storytelling zeigen, dass sie die Probleme ihrer Kund:innen verstehen und Lösungen anbieten.
Fazit: Thought Leadership durch Storytelling
Der Workshop schloss mit einem wichtigen Gedanken: Eine klare Meinung und Haltung machen ein Unternehmen sichtbar. Storytelling ist nicht nur ein Marketing-Werkzeug, sondern ein strategisches Element für Thought Leadership. Wer seine Geschichten emotional und strukturiert erzählt, bleibt im Gedächtnis.
Welche Geschichte erzählt dein Unternehmen?
Branchenzentriert qualifizieren
Im Rahmen des Aufrufs „Branchenzentriert qualifizieren – Zukunft sichern“ wird durch das ESF-Plus Projekt „Branchen-Quali-Digital“ die IKT-Branche in Baden-Württemberg durch branchenzentrierte Qualifizierung zukunftsfähig aufgestellt, damit sie Treiber von Innovation und gesamtwirtschaftlichem Wachstum in nahezu allen anderen Wirtschaftsbereichen bleibt. Kofinanziert vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Landes Baden-Württemberg.