Geschichten sind die älteste und wirkungsvollste Form der Kommunikation. Sie verbinden Menschen, bauen Vertrauen auf und helfen, komplexe Botschaften verständlich zu machen. Storytelling ist eine Methode, bei der Informationen mit Hilfe von Geschichten vermittelt werden. Es wird vor allem im Wissensmanagement, in der Kinder- und Erwachsenenbildung, im Journalismus, in der Psychotherapie sowie in Marketing, PR und Werbung verwendet. Über diese und weitere Aspekte des Storytellings sprach die charismatische Moderatorin und erste Germanys Next Speaker Star, Anna Glück, beim ThinkCenter „Digital Narratives: Storytelling, das rockt!“.
Spannende Fakten über Storytelling
Storytelling ist mehr als nur das Erzählen von Geschichten. Es ist ein Werkzeug, um schnell eine Verbindung mit Menschen aufzubauen, damit man gesehen, respektiert und verstanden wird. Geschichten helfen, Entscheidungen emotional zu treffen und rational zu erklären. Sie fördern emotionale Intelligenz, Kreativität und sozialen Zusammenhalt.
Zu den Grundprinzipien des Storytellings gehören:
- Hauptfigur mit Ziel: Jede Geschichte braucht eine zentrale Figur mit einem klaren Ziel.
- Konflikt: Ohne Konflikt entsteht keine Spannung.
- Emotionale Bindung: Emotionen verankern die Geschichte im Gedächtnis der Zuhörer:innen.
- Struktur: Einleitung, Höhepunkt und Schluss sind essenziell.
- Botschaft oder Moral: Jede Geschichte sollte eine klare Botschaft haben.
- Authentizität: Authentische Geschichten sind überzeugender.
- Klare Sprache: Fachjargon vermeiden und die Sprache einfach und verständlich halten.
- Relevant statt linear schreiben: Wer zum Beispiel den spannendsten Urlaubsmoment festhalten will, sollte auf die Details des Kofferpackens unbedingt verzichten.
Speed Storytelling Prinzip: 3 Schritte
- Wunsch des/der Kund:in: Beginne immer damit, was der/die Kund:in will und warum er/sie es will. Die Bedürfnisse und Wünsche des/der Kund:in zu verstehen, ist der Schlüssel, um eine Verbindung herzustellen. Versetze dich in die Lage des/der Kund:in und frage dich: Was treibt ihn/sie an? Welche Ziele verfolgt er/sie? Zum Beispiel:
- Wunsch: Der/die Kund:in möchte seine/ihre Marke stärken und mehr Sichtbarkeit im Markt erlangen.
- Warum: Er/sie möchte seine/ihre Marke stärken, weil er/sie glaubt, dass eine starke Markenpräsenz zu höherem Umsatz und größerer Marktbekanntheit führt.
Durch das Verständnis des Wunsches und der Motivation des/der Kund:in können gezielt seine/ihre Bedürfnisse angesprochen werden, und es wird gezeigt, dass seine/ihre Anliegen verstanden werden.
- Problem/Aufmerksamkeit: Identifiziere das Problem oder den Einwand, um das Interesse des Publikums zu wecken. Menschen sind oft motivierter, Probleme zu lösen, die sie direkt betreffen. Wenn das Problem des/der Kund:in benannt wird, wird sofort eine Verbindung geschaffen. Es zeigt, dass seine Herausforderungen verstanden und ernst genommen werden. Beispiele:
- Problem: Der/die Kund:in hat Schwierigkeiten, seine Zielgruppe zu erreichen, weil seine aktuelle Marketingstrategie veraltet ist.
- Einwand: Der/die Kund:in ist skeptisch gegenüber neuen Marketingmethoden, weil er bereits schlechte Erfahrungen gemacht hat.
Indem das Problem oder der Einwand klar angesprochen wird, entsteht Neugier und die Bereitschaft zuzuhören.
- Lösung: Biete eine Lösung an und zeige, wie diese erreicht werden kann. Hierbei geht es darum, dem/der Kund:in zu zeigen, dass sein/ihr Problem nicht nur verstanden wurde, dass es auch die passende Lösung dafür gibt. Erkläre klar und präzise, wie dein Produkt oder deine Dienstleistung das spezifische Problem löst und welche konkreten Schritte unternommen werden müssen. Beispiele:
- Lösung: Durch die Implementierung einer modernen, datengetriebenen Marketingstrategie kann die Sichtbarkeit deiner Marke erheblich gesteigert werden. Dies beinhaltet die Nutzung von Social Media, Content Marketing und gezielten Werbekampagnen.
- Wie: Unser Team führt eine umfassende Analyse deiner aktuellen Strategie durch, definiert Zielgruppen und entwickelt maßgeschneiderte Kampagnen, die auf Daten und Marktanalysen basieren.
Eine gut dargestellte Lösung zeigt nicht nur den Weg auf, sondern gibt dem/der Kund:in auch Vertrauen in Ihre Fähigkeiten und Ihre Kompetenz, das Problem zu lösen.
Tipps für erfolgreiches Storytelling
- Das Ziel vor Augen haben: Was will man mit der Geschichte erreichen?
- Das Publikum kennen: Wer hört zu und was hat man davon?
- Die Sinne ansprechen: Mindestens einen der fünf Sinne in deiner Geschichte ansprechen.
- Konkret und klar: Emotionale Momente vertiefen und sie konkret beschreiben.
- Ehrlichkeit: Keine Geschichten erfinden, sondern echte Erlebnisse aus dem Alltag sammeln.
- Interaktion und Fragen: Die Aufmerksamkeit erhöhen und Offenheit durch Interaktion schaffen.
- Nicht langweilen: Langweilige Fachausdrücke vermeiden und mit einem Wow-Moment beginnen.
- Ständig dazu lernen: Videos schauen und Übungen zum Thema Storytelling machen.
Fazit
Das Speed Storytelling Prinzip ist ein effektiver Weg, um schnell und präzise die Bedürfnisse des Publikums zu adressieren, deren Probleme zu erkennen und passende Lösungen anzubieten. Diese Methode hilft, die Aufmerksamkeit des Publikums zu gewinnen und durch klare, zielgerichtete Kommunikation zu überzeugen. Implementiere dieses Prinzip in deine Business-Strategien und erlebe, wie deine Geschichten mehr Wirkung entfalten und dein Publikum begeistern.
Die Inhalte dieses Wissensbits stammen aus einem Impulsvortrag im Rahmen des Thinkcenters „Digital Narratives: Storytelling, das rockt!“ von Anna Glück, erste Germanys next Speaker Star & Moderatorin. Diese Veranstaltung wurde durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) Plus gefördert und ist vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg kofinanziert.
Branchenzentriert qualifizieren
Im Rahmen des Aufrufs „Branchenzentriert qualifizieren – Zukunft sichern“ wird durch das ESF-Plus Projekt „Branchen-Quali-Digital“ die IKT Branche in Baden-Württemberg durch branchenzentrierte Qualifizierung zukunftsfähig aufgestellt, damit sie Treiber von Innovation und gesamtwirtschaftlichem Wachstum in nahezu allen anderen Wirtschaftsbereichen bleibt.
Kofinanziert vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Landes Baden-Württemberg.