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Du möchtest Sprachen nicht durch langweiliges Pauken lernen, sondern durch echte, lebendige Gespräche? Das Startup abblino hat genau das möglich gemacht. Mit der abblino-App führst du echte Gespräche und zwar mit KI-Partnern. Jeder KI-Partner in der App bringt eigene Interessen und Hobbys mit. Ob du dich für Musik, Sport oder Reisen begeisterst – du findest jemanden, der zu deiner Energie passt. Im Interview sprachen wir mit den beiden abblino Foundern Max und Moritz und stellten ihnen die bekannten zehn Gründerview-Fragen.

Euer Startup in einem Tweet?

Mit abblino bringen wir Menschen dazu, wirklich flüssig zu sprechen, durch tägliche, interaktive Gespräche in einer App, die motiviert, unterhält und Ängste nimmt. In nur 10 Minuten am Tag, direkt ab Tag eins.

Wie ist eure Geschäftsidee entstanden; was war der initiale Funke?

Die Idee entstand ganz klassisch aus einem eigenen Schmerzpunkt: Max hat im Rahmen seines Studiums ein Auslandssemester in Turin gemacht und sich zur Vorbereitung durch verschiedene Sprachlern-Apps geklickt – mit eher ernüchterndem Ergebnis. Trotz täglichem Üben und fleißigem Streak-Halten hatte er das Gefühl, beim Sprechen kaum Fortschritte zu machen.

Parallel dazu hat er am Teletandem-Programm des KIT teilgenommen , also regelmäßig mit einem italienischen Tandempartner gesprochen. Und genau dort hat es plötzlich „Klick“ gemacht: Das echte, regelmäßige Sprechen hat in kurzer Zeit viel mehr gebracht als jede App zuvor.

Aus dieser Erfahrung ist der Funke für abblino entstanden. Wir dachten uns: Warum gibt es nicht etwas, das diesen persönlichen, sprechfokussierten Ansatz aufgreift, aber niederschwelliger, zugänglicher und weniger angstbesetzt? Eine App, die das Sprechen von Anfang an in den Mittelpunkt stellt, auf unterhaltsame und natürliche Weise.
Und genau das haben wir mit abblino vor.

Wie groß ist euer Team, wer gehört dazu und wie habt ihr euch gefunden?

Aktuell besteht unser Kernteam aus zwei Personen, Max und mir, Moritz. Wir sind Brüder und beide Co-Founder. Das Spannende: Wir kommen aus unterschiedlichen Richtungen, Max mehr tech- und produktbezogen, Moritz mit Fokus auf Strategie, Kommunikation und Marketing. Wir ergänzen uns dadurch ideal. Dass wir Brüder sind, ist in unserem Fall ein echter Vorteil, weil wir wissen, wie der andere denkt und unsere Kommunikation dadurch echt einfach ist.

Wer profitiert von eurer Idee und warum?

Unsere Hauptzielgruppe sind junge Menschen zwischen 15 und 25, die meist schon erste Erfahrungen mit Sprachlern-Apps oder Kursen gemacht haben, aber nicht vorankommen, wenn es ums aktive Sprechen geht. Viele haben wenig Zeit, sind ungeduldig, wollen schnelle Fortschritte sehen und sind oft frustriert über den Mangel an sichtbaren Erfolgen. abblino hilft genau diesen Lernenden, indem es ihnen niedrigschwellige, tägliche Sprechpraxis bietet, motivierend, unterhaltsam und effektiv. Es geht nicht um Perfektion, sondern um Gewohnheit und Selbstvertrauen.

Wie sieht euer Arbeitsalltag aus – gibt es überhaupt schon so etwas wie einen „Alltag“?

Einen klassischen Arbeitsalltag haben wir (noch) nicht, wir studieren beide noch und arbeiten nebenbei. Für abblino nehmen wir uns jeden Tag Zeit, jedoch nicht immer zu festen Zeiten. Trotzdem haben wir klare Routinen entwickelt: regelmäßige Meetings, festgelegte Verantwortlichkeiten und Tage, an denen wir gemeinsam in Person arbeiten.

Weshalb habt ihr euch für einen Accelerator wie das CyberLab entschieden?

Wir wollten unser Projekt auf das nächste Level bringen, raus aus der eigenen Bubble. Wir wollten mehr Feedback und noch mehr Lernen. Das CyberLab bietet uns genau das: ein starkes Netzwerk, erfahrene Mentor:innen, Workshops und Austausch mit anderen Gründer:innen. Wir sind beide mit dem Cyberlab Accelerator sehr zufrieden und bekommen gute Unterstützung für unsere individuellen Gebiete.

Welches Startup hat euch am meisten begeistert oder inspiriert?

Uns inspiriert vor allem Duolingo, nicht unbedingt, weil wir alles genau so machen würden, sondern weil sie es geschafft haben, Sprache zu einem spielerischen, alltäglichen Thema zu machen. Sie zeigen, dass eine Lern-App mehr sein kann als ein Tool – sie kann Teil der Popkultur werden. Das motiviert uns, groß zu denken und unseren eigenen Weg zu finden.

Was ist der nächste große Schritt?

Wir arbeiten derzeit an Kooperationen mit Sprachschulen, um echtes Nutzerfeedback noch direkter in unser Produkt einfließen zu lassen. Gleichzeitig wollen wir unser Marketing ausbauen, insbesondere im Social-Media-Bereich und über gezielte Community-Formate. Unser Ziel ist es, innerhalb der nächsten Monate stark zu wachsen, aber dabei unsere Vision und Qualität nicht aus den Augen zu verlieren.

Über welche Stolpersteine musstet ihr während der Gründung steigen?

Der größte Stolperstein war und ist, unser begrenztes Budget. Da wir beide noch studieren, finanzieren wir vieles selbst. Das hat uns gezwungen, extrem effizient zu arbeiten und unsere Prozesse zu verschlanken. Ein weiterer Punkt war die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für die offizielle Gründung, wir mussten z. B. auf EXIST verzichten, da wir abblino vor dem Antrag auf EXIST bereits gegründet haben.

Habt ihr einen Rat oder Tipp an andere Gründer:innen?

Unser größter Tipp: Achtet auf das Timing eurer Gründung, vor allem im Hinblick auf Förderprogramme wie EXIST, viele Anträge sind nur vor der offiziellen Gründung möglich. Und: Wählt euer Team mit Bedacht. Die Idee kann noch so gut sein, wenn das Team nicht passt, wird es schwer. Gute Kommunikation, gemeinsame Werte und Resilienz sind wichtiger als perfekte Skills.