Während der diesjährigen Fußball-Weltmeisterschaft konnten sich die Nutzer einer vom Fernsehsender ZDF konzipierten App das Finalstadion in Moskau direkt in ihr Wohnzimmer holen und einzelne Spielszenen aus verschiedenen Perspektiven anschauen. Die Fußballprofis mussten sich in Russland ebenfalls mit einer neuen Technik auseinandersetzen und während des gesamten Sportspektakels wurden die Vor- und Nachteile des Videobeweises recht kontrovers diskutiert.
“Abseits der Weltmeisterschaft herrscht im deutschen Fußball in punkto Digitalisierung allerdings noch Nachholbedarf”, sagt Stefanie Regier. Im Rahmen einer Smart Stadion-Studie hat die Professorin der Fakultät für Informatik und Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft nun gemeinsam mit ihrem Studenten Florian Fischer Fußballfans des SC Freiburg nach ihren Vorstellungen von einem modernen Stadion gefragt.
Digitalisierung im Fußball – ein polarisierendes Thema
“Die Ergebnisse zeigen ganz klar, dass das Thema auf jeden Fall polarisiert”, so Regier. Etwa drei Viertel der Befragten wünschten sich ein kostenfreies WLAN, wie es in etlichen Stadien bereits zu haben ist. Rund 80 Prozent der Umfrageteilnehmer machten sich dazu noch für die Entwicklung einer Stadion-App stark. Auf der Wunschliste der Freiburger Fans standen dabei Echtzeitinformationen zur Verkehrssituation, eine Navigation zu den Parkplätzen und zum Sitzplatz sowie ein Mitfahrportal. “Solche Apps könnten durch die Entzerrung der Zuschauerströme auch bei der An- und Abreise von gegnerischen Fangruppen wichtige Dienste leisten”, so Regier. In den weiteren Bereichen herrschte bei den Umfrageteilnehmern aber keine Einigkeit mehr. Lediglich knapp zwei Drittel der Befragten befürworteten die Einführung von elektronischen Tickets und nur jeder zweite Umfrageteilnehmer hielt das Abspielen vom strittigen Spielszenen sowie das Einblenden von Spielstatistiken über eine Stadion-App für eine sinnvolle Ergänzung des bisherigen Angebots. Ein Drittel der befragten SC-Fans stehen einem solchen Angebot sogar überaus skeptisch gegenüber. “Viele Leute meinen nämlich, dass die typische Stadionatmosphäre durch die ständige Nutzung von Smartphone bereits heute schon zu sehr verwässert werde”, so Regier.
Nur wenige wissenschaftliche Erhebungen zur Digitalisierung in Fußballstadien
Recht kontrovers fielen auch die Antworten zum Thema Sicherheit aus. Durch ein umfassend vernetztes Kamerasystem im Stadion fühlen sich 58 Prozent der Befragten sicherer und 42 Prozent überwacht oder eingeschränkt. Wegen der geringen Teilnehmerzahl von lediglich 118 Umfrageteilnehmern sei die Studie zwar nicht repräsentativ.
“Aber bislang gibt es nur wenige wissenschaftliche Erhebungen zur Digitalisierung von Fußballstadien und deshalb wollen wir das Thema gerne fortschreiben”, kündigt Regier an. In den USA sei die Vernetzung der Stadionbesucher mit den Organisatoren von Sportveranstaltungen bereits viel weiter fortgeschritten. Allerdings stellten in Deutschland auch die strengeren Datenschutzvorgaben eine gewisse Hürde bei der Implementierung von moderner Technik im öffentlichen Raum dar. Dass die Fußballfans in den deutschen Stadien ihr Bier künftig von Drohnen gebracht bekommen, wie es die amerikanische Brauerei Budweiser in einem Werbevideo zur WM in Russland zeigte, hält Regier allerdings noch für Zukunftsmusik. “Bei sämtlichen Angeboten müssen die Stadionbetreiber die Fans mit ins Boot nehmen”, sagt die Marktforschungsexpertin. “Der nächste logische Schritt wäre deshalb sicherlich, dass man sein Bier während des Spiels per Handy bestellen und dann in der Pause bargeldlos bezahlen kann.”



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