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Im Zuge der digitalen Transformation in Unternehmen rückt das Thema Automatisierung zunehmend in den Fokus. Galt es zunächst als fraglich, wie sich das Thema auf den Arbeitsmarkt auswirkt, mehren sich nun die Anzeichen, dass dadurch mehr Jobs entstehen. Das zeigt sich deutlich bei einem Blick auf den Projektmarkt.

Die Diskussion rund um die Automatisierung von Arbeitsprozessen verursacht zum Teil nach wie vor Unsicherheiten, so dass die damit verbundenen Chancen schnell aus dem Blick geraten. Dabei überwiegen bei genauerer Betrachtung die Vorteile: Das zeigte eine vor kurzem veröffentlichte Studie der Bertelsmann Stiftung zur aktuellen Verbreitung und Anwendung von Algorithmen im Personalwesen deutlich. Die Quantifizierung von Fähigkeiten und Eignung sowie die Automatisierung von Prozessen bei der Suche, Einstellung und Personalentwicklung ist längst Realität und verbessern die Qualität der Entscheidungen.

Die Automatisierung hat viele Gesichter

Das Thema wird aus einem weiteren Grund immer wichtiger: Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz, genauer gesagt Künstlichen Neuronalen Netzen und Machine-Learning-Algorithmen, ist es möglich, auch anspruchsvollere Vorgänge als bislang zu automatisieren. Insgesamt ist festzustellen, dass sie heute sehr viel mehr ist als der Einsatz von Robotik im Bereich der industriellen Fertigung. Durch die Auslagerung von ganzen Prozessen an Cloud-Plattformen und die Automatisierung einzelner Prozesse mittels Software-Lösungen, IT-Tools oder Chatbots bietet sich in dieser Hinsicht ein breites Spektrum an Möglichkeiten an.

Mehr Effizienz und optimale Abläufe

Das Ziel von Automatisierung ist generell die Steigerung von Effizienz und die Optimierung von Abläufen. Beides ist im Rahmen der industriellen Produktion ein entscheidender Faktor, insbesondere wenn es um die internationale Wettbewerbsfähigkeit geht. Ebenfalls ein wichtiger Ansatzpunkt sind datenbasierte Prozesse. Denn gerade in diesem Bereich gibt es beispielsweise im Rahmen der Datenerhebung und Datenverarbeitung zahlreiche zeitintensive Vorgänge.

Zudem sind viele Unternehmen mit der Herausforderung von Legacy-Systemen beschäftigt: Ältere Systeme treffen mit neueren zusammen oder unterschiedliche Betriebssysteme sind nicht miteinander kompatibel. Die Automatisierung von Datenprozessen ist hier oft der einzige Ausweg. Allein aufgrund des zunehmenden Wettbewerbs durch große Tech-Konzerne können sich kleine und mittelständische Unternehmen in Zukunft kaum mehr leisten, nicht zu investieren.

Die positiven Effekte der Automatisierung

Entgegen der Erwartung, dass durch das Thema Arbeitsplätze eingespart werden, setzen sich vielmehr die positiven Aspekte durch. Ein Effekt besteht darin, dass die kreativen Fähigkeiten der Mitarbeiter stärker zum Einsatz kommen können, da sie nicht mit zeitraubenden Routineaufgaben beschäftigt sind. Zudem schafft die Dynamik hin zu mehr Automatisierung selbst Arbeitsplätze, da Experten für die Analyse und Anpassung der Prozesse gebraucht werden.

Zeitintensive Prozesse erschweren Recruiting

Gerade am Beispiel HR lässt sich vor deutlich vor Augen führen, warum die Automatisierung von Prozessen zu einer Notwendigkeit geworden ist. Es wird zunehmend zur Herausforderung, alle offenen Stellen mit den entsprechenden Fachkräften zu besetzen. Ein Grund dafür sind unter anderem die aufwändigen Bearbeitungsprozesse. In vielen Unternehmen sind Papierakten in den Personalabteilungen noch Normalität.

Die Organisation und Ablage von Dokumenten nimmt damit mehr Zeit in Anspruch, die bei der Durchführung der immer komplexer werdenden Kernaufgabe des Recruitings fehlt.
Dieser Befund zeigt zweierlei Dinge ganz deutlich: Zum einen gibt es ein bislang ungenutztes Potential bezüglich der Digitalisierung im Bereich der Personalausstattung. Zum anderen führt dieser Umstand dazu, dass der Projektmarkt als Alternative zur Rekrutierung von Fachkräften an Relevanz gewinnt.

Dynamisierung des Arbeitsmarkts durch Algorithmen

In den kommenden Jahren ist eine Dynamisierung des Arbeitsmarktes zu erwarten. Nicht nur weil die Loyalität zum Arbeitgeber bei den nachkommenden Generationen abnimmt. Auch der Einsatz von Algorithmen im Personalwesen wird dazu beitragen. Die Zahl der Mitarbeiter mit Wechselwillen lassen sich durch den Einsatz von intelligenten Systemen leichter vorhersagen und in die Planung mit einbeziehen. Auch die Kosten für das Recruiting und das Onboarding werden aufgrund der immer größer werdenden Fluktuation gesenkt werden müssen. Ohne Automatisierung laufen diese Kosten künftig schnell aus dem Ruder.

Automatisierung als Treiber für den Projektmarkt

Das Thema betrifft wie bereits erwähnt zahlreiche Unternehmensbereiche. Um die entsprechenden algorithmischen Systeme zu designen, zu trainieren und zu implementieren, sind externe Experten oft unersetzlich. Kleineren und mittelständischen Unternehmen fehlt oft die Kapazität für diese spezialisierte Aufgabe eigens Mitarbeiter einzustellen. Der Projektmarkt ist hier die perfekte Alternative, um situativ das entsprechende Know-how zu akquirieren. In einzelnen Fällen kann es sich sogar lohnen, bestimmte administrative Prozesse als Ganzes an externe Anbieter auszulagern. Dadurch können interne Prozesse verschlankt und Ressourcen für andere Bereiche freigesetzt werden.

Personal ist der Schlüssel für die digitale Transformation

Digitalisierung stellt eine enorme Chance für Unternehmen dar. Angesichts des steigenden internationalen Wettbewerbs und der Dynamisierung des Arbeitsmarktes sind effiziente automatisierte Arbeitsprozesse sogar eher Pflicht als Kür. Die aktuellen Entwicklungen deuten zudem darauf hin, dass die Automatisierung zu einer steigenden Nachfrage nach externen Experten führt. Insbesondere auf dem Projektmarkt zeichnet sich diese Entwicklung bereits deutlich ab. Sie sind von zentraler Bedeutung für das Gelingen der Automatisierungsprojekte der Unternehmen und sind heute gefragter als je zuvor. Der Einsatz digitaler Tools und automatisierter Prozesse garantiert auch auf dem Projektmarkt, dass Angebot und Nachfrage bestmöglich zusammenpassen und schnell zusammenfinden.

Oliver Koch
Oliver Koch ist Geschäftsführer der SOLCOM GmbH, eine der besten Adressen wenn es um die Besetzung von IT- und Engineering-Projekten mit freiberuflichen Spezialisten geht. Als Pionier dieses Modells ist das Unternehmen darauf spezialisiert, hochqualifizierte Experten bei namhaften Kunden in allen Branchen und Technologien einzusetzen. Aus dieser Erfahrung heraus schreibt Oliver Koch über den Projektmarkt und die Trends bei IT und- Engineering-Projekten.