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Die Mobilisierung von Mitarbeitern stellt neue Anforderungen an die Teamarbeit. Sogenannte Social Software hilft, dass Projekte auch von unterschiedlichen Standorten gemeinsam erledigt und zum Erfolg geführt werden können. Ein Marktüberblick. 

**** Ein Update mit den Social-Business-Plattformen 2016 gibt es hier ****

Mit der Einführung interaktiver und kollaborativer Funktionen entwickelte sich das Internet zum Web 2.0. Auf einmal wanderten Software-Lösungen in die Cloud und waren von jedem Standort mit Online-Anschluss zugänglich. So wurden aus der Idee, dass nicht nur jeder Inhalte konsumieren, sondern auch aktiv bereitstellen kann, schnell Visionen, wie das Web 2.0 die Abläufe in Unternehmen unterstützen kann. Wir stellen Anbieter und Lösungen vor, die Social Tools entwickeln und sinnvoll bündeln, um das Internet zu einer Kommunikationszentrale für Unternehmen und zum Arbeitsplatz für Teams und Projekte zu machen:

Bitrix24

Bild: Bitrix
Bild: Bitrix

Bitrix24 ist eine SaaS-Lösung der bekannten Intranet-Lösung des Moskauer Anbieters Bitrix, die gewohnte Arbeitstools für Aufgaben- und Dokumentenmanagement mit Videokonferenz- und Gruppenchat-Lösung verbindet. Außerdem bietet Bitrix24 Oberflächen für das CRM und das Arbeitszeitmanagement. Apps für iPhone und Android ermöglichen mobilen Zugang. Preis: Eingeschränkt bis 12 Nutzer kostenlos. Mit jeweils mehr Speicher, unbegrenzter Nutzerzahl und weiteren Funktionen wahlweise 99 Euro („Standard“) oder 199 Euro („Professional“) pro Monat.

Coyo/Teamlike

Bild: Mindsmash
Bild: Mindsmash

Die Hamburger Firma Mindsmash hat mit Coyo ein Social Intranet entwickelt, in dem sich Seiten für Unternehmensnachrichten, Abteilungen und Teams veröffentlichen lassen. Mit Blogs und Wikis teilen Kollegen Wissen und Ideen: Der Dokumentenmanager verwaltet Word-, Excel- oder PowerPoint-Dokumenten. Die Daten liegen laut Anbieter in ISO-zertifizierten Rechenzentren mit Standort Deutschland. Preis: Die Coyo-Lösung startet bei 1.500 Euro bis 300 Mitarbeiter (2500: 950 Euro). Unter dem Namen Teamlike startet in Kürze eine lizensierte Version der Telekom, die bis zu 300 Mitarbeiter nach Einzelnutzern abrechnet.

Esentri Social PM

Bild: Essentri
Bild: Esentri

Social PM des Ettlinger Unternehmens Esentri ist eine Lösung insbesondere für Start-ups und kleine Unternehmen, die ihre Arbeitsabläufe besser strukturieren wollen. Im dritten Jahr nach Marktreife stehen bereits eine Vielzahl von Kollaborations- und Projektplanungs-Funktionen zur Verfügung. So gibt es eine Pinnwand als zentrales Kommunikationstool, und ein Activity Stream informiert über aktuelle Veränderungen. Neben der E-Mail-Integration ist auch die Echtzeit-Kommunikation innerhalb ausgewählter Gruppen möglich. Projekte und Aufgaben lassen sich hierarchisch ordnen, sortieren und priorisieren. Dokumente können geteilt und verschlagwortet werden. Wer bereits einen Amazon S3 Account hat, kann ihn bequem mit Social PM verwalten. Preis: kostenlos für bis zu 20 Nutzer. Organsiation mit mehreren und größeren Teams zahlen 4,90 Euro pro Nutzer pro Monat.

Update: Social PM wurde eingestellt

IBM Connections

Bild: IBM
Bild: IBM

Unter Connections vertreibt IBM eine umfangreiche Social-Software-Lösung, die aus Lotus Connections hervorgegangen ist. Die Komponenten  und die hinterlegten Inhalte sind miteinander verknüpft. So ist es beispielsweise möglich, aufgrund von Informationen in Weblogs oder in Social Bookmarks auf den Ersteller zuzugreifen und dieser Person über Online-Community konkrete Fragen zu stellen. Die Dokumente werden mit Tags versehen und können von den Benutzern aufgrund dieser Tags gefunden werden. Preise: IBM Connections wird rein benutzerbasiert lizenziert und kostet rund 125 Euro im ersten Jahr und für jedes weitere Jahr 25 Euro.

Jive Essentials

Bild: Jive Software
Bild: Jive Software

Die Collaborations-Plattform des US-Anbieters Jive Software legt den Schwerpunkt auf die Kommunikation und den Wissensaustausch zwischen den Mitarbeitern. Die Software bietet Schnittstellen zu Outlook, Office, Box, Evernote und verarbeitet Informationen von SharePoint, CRM- und anderen Social-Enterprise-Systemen. Preise: Die „Essentials“-Arbeitsplatzlizenz kostet 12 US-Dollar pro Monat, 18 Dollar die erweiterte Version „Essentials+“, unter anderem mit Office und Outlook. SharePoint- und Lync-Unterstützung stehen in der „Enterprise“-Variante zur Verfügung.

Podio

Bild: Podio
Bild: Podio

Podio entstand 2009 aus dem damals geheimen Projekt Hoist. Die Benutzer erstellen Workspaces, um in und mit bestimmten Gruppen zusammen zu arbeiten. Sie verwenden ein Mitarbeiternetzwerk für unternehmensweite Kommunikation über Abteilungen sowie Standorte hinweg und erledigen ihre Arbeit mit Apps. In einem Podio App Markt stehen hunderte leicht verfügbare, kostenlose Apps zur Erweiterung des Angebots zur Verfügung. 2012 wurde Podio von Citrix übernommen. Preise: „Podio lite“ steht kostenlos und mit eingeschränktem Funktionsumfang für bis zu fünf Mitarbeiter zur Verfügung, darüber hinaus zahlen Unternehmen in der Variante „Podio Teams“ 9 Dollar monatlich pro Mitarbeiter. Individuelle Preise gibt es für größere Unternehmenskontingente.

SharePoint

Bild: Microsoft
Bild: Microsoft

Quasi die Mutter aller Kollaborationslösungen kommt von Microsoft. Mit SharePoint lassen sich Projekte verwalten und Aufgaben koordinieren, soziale Medien wie Wikis, Diskussionsforen, Webseiten für Teams, Teamkalender einrichten und natürlich Microsoft-Office-Anwendungen und andere Dienste wie Yammer nahtlos einzubinden. Die Funktion Insights bietet die Möglichkeit, Unternehmensdaten aus unterschiedlichen Quellen zu aggregieren, auf Webseiten grafisch aufzubereiten und zur Nutzung freizugeben. Preise: SharePoint Online „Plan 1“ steht ab 3,30 Euro pro Monat pro Nutzer zur Verfügung. Der mit zahlreichen Business-Funktionen erweiterte „Plan 2“ kostet 6,50 Euro pro Nutzer pro Monat.

Xelos

Bild: Xelos
Bild: Xelos

Die seit zehn Jahren auf dem Markt etablierte und stetig weiter entwickelte modulare Business-Plattform xelos.net setzt sich aus verschiedenen Apps wie beispielsweise Social-Activity-Stream, Microblogging, Dokumentenablage, CRM, Wiki, Projektgruppen und Foren zusammen. Für kleine Arbeitsgruppen und Non-Profit-Projekte gibt es auch eine Download-Version zum selber hosten. Entwickelt und betrieben wird die SaaS-Lösung auf Servern in Deutschland. Preise: Die Variante „Business Team“ kostet für bis zu 5 Nutzer und 20 Gigabyte Speicher 49,50 Euro pro Monat. Die Download-Version ist bis zu 10 Nutzern kostenlos. In der Variante „Business Pro“ wird der Nutzer ab 5 Euro pro Monat netto abgerechnet.

Yammer

Bild: Yammer
Bild: Yammer

Das private soziale Netzwerk war ursprünglich als Mikroblogging-Dienst entwickelt worden und hat sich schnell zur Kommunikation in Unternehmen etabliert. Nach eigenen Angaben nutzen mittlerweile mehr als 200.000 Unternehmen weltweit das seit 2008 gewachsene Angebot. 2012 wurde Yammer für 1,2 Milliarden Dollar von Microsoft übernommen, ist aber auch ohne SharePoint und Office 365 nutzbar. Yammer erleichtert den Mitarbeitern die Zusammenarbeit über Abteilungen, Standorte und Unternehmens-Apps hinweg. Preise: kostenlos oder mit erweiterten Admin-Funktionen ab 3 Dollar pro Nutzer pro Monat.

Welche Erfahrungen machen Sie mit Social-Business-Plattformen? Welche Lösungen setzen Sie ein? Berichten Sie uns von den Vor- oder Nachteilen. Wir freuen uns auf Ihre Kommentare.