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Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hat am 22. November in Stuttgart den Auftakt für die „Mittelstandsoffensive Mobilität“ gegeben. Gefördert mit 5 Millionen Euro durch das Wirtschaftsministerium umfasst diese ein Paket aus zielgerichteten Initiativen zur Stärkung der Innovationskraft mittelständischer Unternehmen im Transformationsprozess der Automobilwirtschaft.

„Der Technologie- und Strukturwandel hin zu einer nachhaltigen und intelligenten Mobilität birgt ein signifikantes disruptives Potential für das Wertschöpfungssystem unserer Automobilindustrie, wie wir sie bisher kannten“, sagte Hoffmeister-Kraut. „Insbesondere das breite Netzwerk der kleinen und mittleren Unternehmen der Zuliefererbranche mit hohem Spezialisierungsgrad ist hiervon betroffen. Die Politik ist gefordert, die Unternehmen in diesem Prozess tatkräftig zu unterstützen. Mit der neuen ‘Mittelstandoffensive Mobilität’ bieten wir dafür passgenaue Förderangebote.“

Die Mittelstandsoffensive umfasst im Einzelnen einen neuen „Innovationsgutschein Hightech Mobilität“, ein „Technologietransferprogramm Innovative Mobilitätstechnologien“ sowie Projekte zur Intensivierung von Netzwerken, zur Förderung des Fachkräftenachwuchses und zur Unterstützung der Internationalisierung.

Die Automobilwirtschaft erlebe zurzeit wahrscheinlich den größten Wandel in ihrer Geschichte, so die Ministerin. Die Zukunft der Mobilität sei zunehmend elektrisch, automatisiert und vernetzt. Für Baden-Württemberg sei das Gelingen des Mobilitätswandels von zentraler Bedeutung. Jeder vierte Arbeitsplatz in der deutschen Fahrzeugindustrie sei in Baden-Württemberg angesiedelt. Im Südwesten Deutschlands erwirtschafteten heute rund 235.000 Beschäftige im Fahrzeugbau einen Branchenumsatz von jährlich über 110 Milliarden Euro.

Fast die Hälfte der internen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung entfielen in Baden-Württemberg auf die Automobilindustrie, die mit rund 8 Milliarden Euro jährlich der wichtigste Innovationstreiber des Landes sei, betonte die Ministerin. Bis zu vier Fünftel aller in einem Automobil verbauten Teile stammten derzeit aus der Fertigung mittelständischer Unternehmen. Vor diesem Hintergrund habe der durch Digitalisierung und Elektrifizierung getriebene Transformationsprozess erhebliche Auswirkungen auf jeden dritten Zulieferer in der deutschen Automobilbranche.

Gemeinsam mit der Landesagentur für Elektromobilität und Brennstoffzellentechnologie Baden-Württemberg (e-mobil BW) habe ihr Ministerium daher die „Mittelstandsoffensive Mobilität“ auf den Weg gebracht, so die Ministerin. Diese ist Teil der „Landesinitiative Elektromobilität III – Marktwachstum Elektromobilität BW“ und somit auch ein wesentlicher Baustein des Strategiedialogs Automobilwirtschaft der Landesregierung.

„Die Unternehmen im Land nutzen ihre Innovationskraft, um die wirtschaftlichen Chancen, die im Transformationsprozess liegen, zu ergreifen“, sagte e-mobil BW Geschäftsführer Franz Loogen. „Viele persönliche Gespräche und Unternehmensbesuche vor Ort haben uns gezeigt, dass kleine und mittlere Unternehmen maßgeschneiderte Förderangebote brauchen. Sie brauchen schnellen Zugang zu Wissen und unbürokratische Wege zu Fördermöglichkeiten.“ Dank der Mittelstandoffensive Mobilität des Wirtschaftsministeriums stünden der e-mobil BW neue Instrumente zur Verfügung, um kleine und mittlere Unternehmen im Transformationsprozess intensiv zu unterstützen.

Hoffmeister-Kraut: „Die Automobilindustrie ist als Leitbranche des Landes ein entscheidender Wegbereiter für eine nachhaltige und intelligente Mobilität. Um das Innovations- und Wertschöpfungspotential des Mobilitätswandels für unsere mittelständischen Automobilzulieferer nutzbar zu machen, ist es deshalb entscheidend, traditionelle Geschäftsmodelle zu reformieren, Technologiekompetenzen gezielt zu erweitern und Strategieprozesse systematisch anzupassen.“